Wie alles begann...
Schon im Jahr 2006, im Alter von 13 Jahren, kam ich in Kontakt mit der Zucht von Alpakas. Es war das Jahr als die ersten Alpakas der berühmten kanadischen MMR-Zucht von Hans und Karin Buhrmann auf dem Alpakahof Hunsrück meines Onkels, Reiner Spengler-Brand, einzogen.
Von dort an war ich in täglicher Arbeit mit den Tieren involviert und durfte Erfahrung in allen Zuchtbereichen sammeln. Dieses breite Spektrum reichte von Stall säubern und Versorgung der Tiere bis zur Auswahl von Anpaarungen und Umsetzung gesteckter Zuchtziele. Zudem profitierte ich unheimlich von der jahrzehntelangen Zuchterfahrung von Hans sowie der Vorstands- und Zuchteignungsprüfertätigkeit von Reiner. Natürlich hatte ich durch diese Kontakte auch die Möglichkeit immer wieder bei Zuchtshows und Zuchteignungsprüfungen hunderte Zuchttiere zu begutachten und an aller Art von Seminaren und Vorträgen zu wachsen.
So hatte ich das Glück, welches in unserer Branche nur Wenigen widerfährt, meine ersten Tiere und Anpaarungen - und damit meine gesamte Zucht - auf einem riesigen Vor-Know-How aufzubauen. Weiter selektierte ich meine zukünftige Stammherde aus einer Herde, die ich folgerichtig seit Jahren kannte und nicht beim Kauf zum ersten Mal sah. Vorteile für die ich sehr dankbar bin.
Die Idee
Schon immer faszinierten mich typvolle, großrahmige und kräftige Alpakas mit peruanischer Abstammung, besonders auch aus den berühmten Zuchtherden Perus wie Accoyo und Alianza. Da bei mir zudem die Tiergesundheit und eine gute Basis in Form eines kräftigen Körperbaus hohe Priorität genießen, war für mich schnell klar diese Art Alpakas mit berühmten und bewährten Namen in den Pedigrees zu züchten.
Weiter wollte ich dazu beitragen das "Pure Alpaca" zu erhalten und züchterische Priorität auf es zu lenken. "Pure Alpaca" meint Alpakas, die keine hybridisierten Gene - d.h. von anderen Züchtungen wie dem Lama beeinflussten - tragen und der Urform, dem Vikunja, näher sind. In den Anden wurde immer wieder gezielt mit Lamas gekreuzt, um die bewollte Fläche und damit die Wollmenge zu vergrößern - natürlich und gerade auch in den genannten großen Herden. Neuste Studien, wie die von Dr. Jane Wheeler, haben ergeben, dass etwa 95% der Alpakas in den Anden hybridisierte Gene tragen und damit nur noch etwa 1/20 der Tiere aus dem Ursprungsland "pure" sind. Bedauernswert gerade deshalb, weil es diese Tiere sind, welche die niedrigsten Mikronwerte und die höchsten Curvaturewerte bei deutlich höherer Dichte vorweisen - und das in allen Farben.
So hat sich auch fasertechnisch schnell ein Zuchtziel herauskristallisiert und ich lege seitdem großen Wert auf ausgeprägte und langlebige Feinheit, einen hochfrequentieren Crimp und gute Dichte bei mittlerer Faserlänge. Aus eigenem Interesse und aus unserer Sicht schönem Herdenbild haben wir uns auf keine Farbschläge festgelegt, sondern möchten trotz unserer kleinen Herdengröße - die zwischen 18 und maximal 25 Tieren schwankt - alle Farben und beheimaten.
Alles stets nach dem Motto die Qualität auf natürlichem aber kontinuierlichem und beharrlichen Wege immer weiter zu steigern.